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Mitglieder der Biologischen Gewässerkommission beim Bestücken der Köderbehälter
Einen neuen Edelkrebsbestand in der Nette anzusiedeln, wird keinen Erfolg haben, ist das Ergebnis einer umfangreichen Untersuchung der Biologischen Gewässerkommission. Die Mitglieder der NWA-Gewässerkommission trafen sich mit dem Leiter des Edelkrebsprojektes in Stadt- und Landkreis Osnabrück, Dipl. Ing. Wolfgang Rötker, am späten Freitagnachmittag an Knollmeyers Mühle und bestückten 70 Krebsreusen mit Lachsköder, um sie dann in der Nette bzw. Ruller Flut auszulegen. Manfred Pfennigschmidt und Maik Gemüth, die mit der Vorbereitung und Organisation beauftragt waren, hatten dazu sieben repräsentante Streckenabschnitte zwischen Osnabrück-Haste und Wallenhorst-Rulle ausgewählt, in denen jeweils 10 Reusen positioniert wurden. Nachdem die Reusen tief in der Nacht geborgen wurden, steht fest, der invasive, amerikanische Signalkrebs hat die Nette besiedelt und damit den heimischen Edelkrebs verdrängt. Der Signalkrebs ist Träger der Krebspest, die für den Signalkrebs selbst unerheblich, aber für den Edelkrebs tödlich ist.

Die eigentliche Überraschung war jedoch, dass etliche Signalkrebse weit oberhalb der Nette bzw. Ruller Flut im Bereich der Kläranlage in die Reuse gegangen waren. Weibliche und männliche Signalkrebse mehrerer Jahrgänge bis 12 cm groß wurden dort zentriert gefangen, während in den anderen sechs Abschnitten keine Fänge verzeichnet wurden. „Das deutet darauf hin, dass im Bereich der Kläranlage unerlaubt Signalkrebse ausgesetzt worden sind, die das Aussterben der Edelkrebse in der Nette verursacht haben könnten“, so der Kommentar von Dipl. Ing. Wolfgang Rötker, der die Beprobungen fachlich begleitete. Darauf lässt auch das Alter einiger gefangener Signalkrebse von mindestens vier Jahren im Zusammenhang mit dem Auftreten des Edelkrebssterbens im Jahre 2013 schließen, waren sich die Gewässerwarte Uwe Wageringel und Michael Hammermeister einig.

Im Jahr 2013 kam es zu einem massenhaften Edelkrebssterben in der Nette und Ruller Flut. Lange wurde nach den Ursachen gesucht und versucht, Restbestände der Edelkrebse zu finden und eventuell zu sichern. Dabei wurden auch Stillgewässer neben dem Fließgewässer beprobt und die Existenz von vereinzelten Signalkrebsen, vornehmlich unterhalb von „Böhnes Mühle“ verzeichnet. Die Suche nach überlebenden Edelkrebsen verlief aber bislang ergebnislos.
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Die Krebsreusen werden ausgebracht.



Einige gefangene amerikanische Signalkrebse.



Signalkrebs: zwei Paar Augenleisten, rote Scherenunterseite, weißer bis türkisfarbener Fleck im Bereich des Scherengelenkes, Panzer glatt, keine Dornen im Bereich der Nackenfurche, etwa 12 cm lang.



Ausbringen von Krebsreusen unterhalb von Knollmeyers Mühle.


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