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Wer hat es schon mitbekommen? Die Fangliste im Erlaubnisschein 2017 wurde um eine Spalte „kein Fang“ erweitert. Damit soll nicht etwa das Angelkönnen oder Verhalten unserer Mitglieder ausgeschnüffelt werden, wie es in einigen sozialen Medien schon vermutet wird, sondern die Notwendigkeit von Besatzmaßnahmen erforscht werden.

„Zur Einschätzung der Entwicklung von Fischgemeinschaften sowie zur Bewertung der Produktionsmengen in der Binnenfischerei sind Daten zu Fischerträgen bzw.
den angelandeten Fischbiomassen unabdingbar“, heißt es in einem Aufsatz zur Evaluierung der Besatzerfolge mittels Fangtagebücher im Handbuch des Leibnitz-Institutes für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Die herkömmliche Fangstatistik wird dabei nur als bedingt geeignet bezeichnet, die Fischbestände in den Gewässern zuverlässig abzubilden. Insbesondere wird die fehlende Berücksichtigung der aufgewendeten Zeit, einen Fisch zu fangen, kritisiert, um einen zuverlässigen Index der Bestandhöhe berechnen zu können. Nach umfangreichen Feldversuchen mit fünf niedersächsischen Angelvereinen wird als Fazit der Studie festgehalten: „Angelfänge je gefischter Zeit sind sehr gute Anzeiger für die Fischbestandsgrößen. Das trifft für alle beliebigen Fischarten zu. An sich über die Zeit (Jahre) verändernden Einheitsangelfängen können Veränderungen der Fischbestände ziemlich genau abgelesen werden. Die gefischte Zeit sollte daher zukünftig verstärkt in den Fangmeldesystemen von Angelvereinen miterhoben werden.“

Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse veranlassten den Gesamtvorstand im Herbst 2016, ein sogenanntes Angeltagebuch im Jahr 2017 einmal probehalber vorzuschreiben. Dabei war man sich bewusst, dass dies mit Mehraufwendungen verbunden sein wird und einige Angler dafür wenig Verständnis haben werden. Deswegen hat man sich auf das Nötigste beschränkt, auf das Führen eines extra Angeltagebuches verzichtet und stattdessen die weitere Spalte „kein Fang“ in der Fangliste eingefügt. Ziel des Ganzen ist es, einen noch besseren und gezielteren Besatz der Gewässer vornehmen zu können, was letztendlich auch dem Angler zugutekommt.

Die ganze Studie ist nachzulesen unter:
http://besatz-fisch.de/images/stories/arlinghaus_pagel_2016_einheitsfang_fischereimv.pdf
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