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Angler unterstützen Naturschutzmaßnahmen
( Bersenbrücker Kreisblatt- Carolin Hlawatsch vom 9.4.2019 )

Brachten zusätzlich zu den bereits vorhandenen neue, den Naturschutz erklärende Schilder am Revitalisierungsgebiet Haseauen an: die Jugendgruppe Bersenbrück der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung zusammen mit ihrem Leiter Markus Quast (Zweite
Tatkräftige Unterstützung für den Naturschutz leistete die Jugendgruppe der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung (NWA). Mit neu angebrachten Hinweisschildern bitten sie Spaziergänger um mehr Rücksicht auf Kiebitz, Haubentaucher und Co. in den Haseauen in Gehrde.

Gehrde Ein Refugium für zahlreiche Tiere und Pflanzen, insbesondere auch seltene Vogelarten, ist das Revitalisierungsgebiet der Haseauen an der Badberger Straße in Rüsfort. Doch nicht nur die Tiere, auch viele Erholungssuchende zieht es in das Areal. Oftmals unbewusst wirken sie negativ auf das Naturgeschehen ein. „Wir sehen hier immer wieder Leute, die anstatt drumherum, mitten in das Gebiet hinein spazieren, trotz Schranke und schon vorhandener Schilder, und das auch noch mit frei laufenden Hunden“, berichten die Angler, die die Renaturierungsmaßnahmen in Gehrde mitfinanzierten und dort nun einen Teil der Gewässer zum Fischen nutzen dürfen. Einige Spaziergänger zeigten sich laut Angler einsichtig, wenn sie auf die Naturschutzbemühungen und Entwicklungen hingewiesen werden, allerdings sei das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nicht nur jetzt zur Brut- und Setzzeit, in der die Tiere hier Ruhe zum Aufziehen ihres Nachwuchses brauchen, sondern auch zu anderen Jahreszeiten sei das Betreten der Auen stets mit einer Störung der Natur verbunden, betont Björg Dewert, Vorsitzende des Vereins zur Revitalisierung der Haseauen.

Durch stöbernde Hunde würden zum Beispiel am Boden brütende Vögel wie das Blesshuhn, die Feldlerche oder die Reiherente aufgeschreckt. „Sie leiden dann unter starkem Stress, der sie schwächt und wiederkehrend sogar zum Tod führen kann. Außerdem verlassen die Vögel ihre Gelege. Die Eier oder sogar schon die Küken kühlen aus, der Nachwuchs ist verloren“, erklärt Jürgen Christiansen, Vorstandsmitglied des Haseauenvereins und Leiter der Biologischen Station Haseniederung am Alfsee.

Der Verein zur Revitalisierung der Haseauen setzt sich seit 1997 in zahlreichen Projekten entlang des 170 Kilometer langen Hase-Verlaufs für die Renaturierung des Flusses ein – von der Hasequelle bei Melle-Wellingholzhausen bis hin zur Mündung in die Ems in Meppen. Ab 1999 wurde die stark kanalisierte Hase in Rüsfort durch großräumige Deichrückverlegung und Bodenabtragung in eine naturnahe Flussaue zurückversetzt. Unterstützt wird der Verein von Kooperationspartnern, darunter auch die NWA. „Uns Anglern liegt ein gesunder, artenreicher Fischbestand in der Hase am Herzen“, sagt Markus Quast, Jugendgruppenleiter der NWA-Gruppe Bersenbrück. So helfen die Angler bei Einsätzen wie dem Entfernen von Müll an Ufer und Aue, dem Anlegen von Kiesbänken oder Sohlgleiten als natürliche Fischtreppen, bei Artenschutzmaßnahmen wie dem Aussetzen junger Fische und somit der Bestandssicherung bestimmter Arten in heimischen Gewässern oder bei der Öffentlichkeitsarbeit – dabei den Naturschutzgedanken weiter zu tragen.

Nachdem die Hinweisschilder rund um das Revitalisierungsgebiet aufgebaut waren, wärmten sich die Mitglieder der NWA-Jugendgruppe ihre Hände am Grill. Im Gegensatz zum angenehmen Frühlingswetter am vorletzten Wochenende herrschten am vergangenen Freitag während der Aktion noch winterliche Temperaturen. Und was lag auf dem Grillrost? „Heute gibt’s mal Bratwurst anstatt Fisch“, meinten die jungen Männer, stärkten sich und genossen dabei den Ausblick von der erhöht liegenden Info- und Raststation auf die grüne Auenlandschaft.
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