Niedersächsisch-Westfälische Anglervereinigung e. V. (NWA) gegründet 1918
Hochwasser 2023 - Reservebecken Alfsee
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Der Zustand der Nette verschlechtert sich stetig. Das Gewässerprofil wird immer breiter und versandet zunehmend. Durch die Entfernung von Bäumen im direkten Uferbereich erodieren die Uferbereiche an einigen Stellen, so dass es hierdurch zu einem erhöhten Feinsedimenteintrag kommt. Feinsediment wird aber auch durch die landwirtschaftlichen Flächen oberhalb des „Unländer Damms“ sowie durch den Lechtinger Bach eingetragen.

Die Wassertiefen sind aufgrund der Breite sehr gering. Insgesamt gibt es nur noch eine geringe Fließdynamik, wenige tiefe Stellen mit im Wasser wurzelnden Gehölzen (Ruhe- und Versteckmöglichkeiten) sowie ausgebildete Kiesstrecken (Laichhabitat). Erschwerend hinzu kommen die Trockenperioden in den Sommermonaten der letzten Jahre und defekte Rückhalteanlagen, die dazu führten, dass ganze Strecken der Nette bzw. Ruller Flut trockengefallen sind. Deswegen fordert die NWA schon seit Langem, die Nette bzw. Ruller Flut aufzuwerten und entsprechende Planungen zu veranlassen. Zuletzt hatte das der stellvertretende NWA-Vorsitzende und Kreistagsabgeordnete Jürgen Lindemann im Umweltausschuss im März dieses Jahres vorgetragen. Nun endlich wurde ein ortsansässiges Unternehmen mit der Erarbeitung eines Gewässerentwicklungsplanes beauftragt. Die NWA sagte ihre volle Unterstützung zu.

Als erste Maßnahmen werden nun aktuelle und alte Daten wie Bestandserfassungen, Besatzpläne und Fangstatistiken zusammengetragen. Auch die Krebspopulation soll weiterhin untersucht und invasive Arten wie der Signalkrebs zurückgedrängt werden. Der Signalkrebs ist ein Laichräuber und gefährdet insbesondere die vielen Kleinfische wie Mühlkoppen, Bachschmerlen, Gründlinge und Stichlinge, die nach dem großen Fischsterben von 2015 durch die NWA wieder angesiedelt werden konnten. Die Biologische Gewässerkommission legte zu diesem Zweck erst kürzlich 80 Reusen aus und konnte über Nacht etwa 300 Signalkrebse entnehmen.
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