 Deutlich besser besucht als in den vergangenen Jahren war die Mitgliederversammlung der NWA in der Wittekindhalle, im März, in Rulle. Vorherrschendes Thema war die Neuverpachtung des Mittellandkanals und Stichkanals Osnabrück ab 2026. Der Anglerverband Niedersachsen hatte im Dezember 2024 mitgeteilt, dass er nicht wieder vorhabe, die Kanalstrecken an die NWA unterzuverpachten. Stattdessen wolle man die Kanäle über die Fa. hejfish vermarkten. Zwei Modelle stünden dabei im Raum. Zum einen könnten AVN-Mitglieder eine Jahreskanalkarte in Höhe von 35 € erwerben. Zum anderen solle der Mitgliedsverein – also die NWA – pro Mitglied einen bestimmten Betrag zusätzlich zu ihren Mitgliedsbeitragen bezahlen, was mehrere tausend Euro Mehrkosten bedeuten würde. Der Vorstand der NWA hatte dies bereits abgelehnt und will sich nun wieder selbst als Hauptpächter um die Verpachtung der Kanalstrecken bemühen. Ein entsprechendes Interessenbekundungsschreiben wurde dem Wasser- und Schifffahrtsamt Minden bereits im Dezember 2024 übermittelt. AVN-Präsident Werner Klasing musste dann auch zu diesem Thema eine Menge unbequemer Fragen in seinem Grußwort beantworten. Konkrete Antworten oder ein Entgegenkommen bezüglich der Interessen der NWA machte der Präsident aber nicht. Den meisten Fragen wich er mit allgemeinen Antworten aus. Einige Mitglieder waren deswegen sogar so aufgebracht, dass sie den Austritt aus dem Landesverband forderten. Die Verhandlungsleiter Hans Macke und Jürgen Lindemann bekräftigten daraufhin, dass der AVN mit ernsthaften Konsequenzen rechnen müsse, wenn der NWA eine weitere Pacht verwehrt werden würde. Darüber könne man aber erst nach der Vergabe der neuen Pacht ab 2026 beraten.
Im Vorstandsbericht wies Hans Macke noch einmal auf die Neuregelungen am Kronensee hin. Einige Mitglieder hatten sich über die sozialen Medien darüber negativ ausgelassen, dass Boote jeglicher Art (auch Belly- und Ruderboote sowie Köder- und Futterboote) in der Zeit vom 15. Mai bis 15. September nur noch östlich von den jetzt installierten Bojen zugelassen sind. Diese Regelung sei erforderlich gewesen, um die Pacht des Kronensees nicht zu gefährden. Sowohl die Campingplatzverwaltung als auch die Verpächterin hätten die Bootsnutzung und ihre Auswirkungen massiv bemängelt.
Stellvertreter Jürgen Lindemann wies auf einen Bericht der NOZ hin, der sich mit der Ausweisung der Düte und ihrer Nebenbäche als FFH-Gebiet befasste. Dieser Bericht sei etwas irreführend, als das darin schon von Beschränkungen für die Angelfischerei die Rede gewesen sei. Die Düte sei noch bis zum 31.12.2025 durch das NLWKN als FFH-Gebiet einstweilig sichergestellt. Beschränkungen für die Angelfischerei enthalte die Sicherstellungsverordnung nicht. Sowohl Stadt und Landkreis Osnabrück hätten aber die Pflicht, die Düte und ihre Nebenbäche bis Anfang 2026 mit einer entsprechenden FFH-Schutzverordnung ordentlich unter Schutz zu stellen. Bislang wurde dabei lediglich politisch diskutiert, ob das mit einer Naturschutz- oder Landschaftsschutz-VO geschehen solle. Seitens der NWA habe man schon vor einiger Zeit den Kontakt mit den zuständigen Stellen gesucht und dafür geworben, dass mögliche Beschränkungen der Angelfischerei in den neuen Verordnungen maßvoll gestaltet werden. Jürgen Lindemann warnte aber auch davor, Anlieger zuzuparken oder gar fremde Gärten zu betreten, um an das Gewässer zu gelangen. Das könnte sich in einer zukünftigen SchutzgebietsVO negativ niederschlagen. Alle Vereinsmitglieder sollten sich deswegen gerade jetzt sehr rücksichtsvoll am Gewässer verhalten.
Harmonisch verliefen die Wahlen der neuen Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Ehrenausschusses. Kerstin Hammermeister (Rechnungsführerin), Frank Tietz (Leiter Fischereiaufsicht) und Anke Ribbe (Jugendwartin) wurden einstimmig gewählt, genau so wie Rainer Kuhlmann (Vorsitzender des Ehrenausschusses), Uwe Bauschulte (Stellvertreter) und die Beisitzer/innen Manuela Ewert, Maren Schneider, Daniel Erk, Harry Ferch und Hartmut Rodeck.
Hans Macke bedankte sich bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Reinhard Kampling (Rechnungsführer), Michael Engel (Leiter Fischereiaufsicht) und Michael Bosse (Jugendwart) für ihr ehrenamtliches Engagement und überreichte ein paar Abschiedspräsente. Eine ganz besondere Ehrung wurde Reinhard Kampling und Michael Bosse zu teil, die besonders lange, nämlich über 30 Jahre lang für die NWA ehrenamtlich tätig waren. Auf Vorschlag der beiden Vorsitzenden wurden sie von der Versammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt. Beiden Geehrten war die Überraschung und Freude darüber anzusehen.
Bleibt noch festzuhalten, dass dem Vorstand für seine in 2024 geleistete Arbeit auf Antrag des Kassenprüfers Wolfgang Teske einstimmig die Entlastung erteilt wurde und auch in 2025 keine Beitragserhöhung vorgesehen ist.
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